Was ist Autismus?

Autismus zählt zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen und wird als Autismus-Spektrum-Störung (ASS) bezeichnet. Die Bezeichnung „Spektrum“ weist bereits darauf hin, dass es „den“ Autismus nicht gibt. Viel mehr gibt es Menschen, die mehr oder weniger autistische Verhaltensweisen und Symptome zeigen. Allen gemeinsam ist oft ein Gefühl, des „Nicht-in-die-Welt-passens“. Angehörige sagen dann oft „er scheint in seiner eigenen Welt zu leben“. Damit sind die Kernsymptome des Autismus-Spektrums angedeutet:

  • Probleme in der wechselseitigen Interaktion und Kommunikation. Gemeint sind Barrieren im sozialen Umgang mit anderen Menschen, z.B. beim Verständnis und Aufbau von Beziehungen. Autisten fällt es oft schwer, andere zu verstehen oder sich in diese hinein zu versetzen (Perspektivübernahme, theory of mind).
  • Auffälligkeiten bei der verbalen und nonverbalen Kommunikation. Autisten fällt es z.B. schwer, Gesten und Körpersprache richtig zu deuten, Blickkontakt und soziales Lächeln sind oft eingeschränkt, Sarkasmus und Ironie werden selten richtig verstanden.
  • Begrenztes Verhaltensrepertoire mit sich wiederholenden, stereotypen Verhaltensweisen und Spezialinteressen. Daher haben Menschen mit Autismus in unvorhergesehenen bzw. unbekannten Situationen keinen Handlungsplan und reagieren dann mit Stress und Angst.

Da allen Formen des Autismus-Spektrums eine komplexe Störung des zentralen Nervensystems und eine „untypische“ Verarbeitung der Wahrnehmung gemeinsam haben, treten die ersten Schwierigkeiten oft vor dem 3. Lebensjahr auf. Oft wird die Diagnose aber erst Jahre später gestellt, z.B. wenn die Probleme in der Schule immer größer wurden.


Hier noch einige Beispiele für Formen von Autismus: Frühkindlicher Autismus - Asperger-Syndrom - Atypischer Autismus - Rett-Syndrom - desintegrative Störungen.